Verantwortung für Mensch und Natur

ÖKOLOGISCHER PFLANZENSCHUTZ

Durch den höchstmöglichen ökologischen Anbau unserer Tomaten leisten wir einen hohen Beitrag zu einem schonenden Umgang mit der Natur.

Der biologische Pflanzenschutz hat bei uns Priorität. Zur Behandlung der in der Natur immer vorkommenden Schädlinge setzen wir auf deren natürliche Feinde – die Nützlinge. Deshalb lautet unsere Devise beim biologischen Pflanzenschutz: Mit Nützlingen gegen Schädlinge arbeiten.

Diese sanfte Methode hat sich bewährt – Herret Tomaten setzt dieses Verfahren erfolgreich seit vielen Jahrzehnten im Paradeiseranbau ein. Unter biologischer Schädlingsbekämpfung verstehen wir somit, auf den Einsatz von Pestiziden oder Insektiziden zu verzichten.

NATÜRLICHE PFLANZENBEFRUCHTUNG

Die Befruchtung der Tomatenstauden übernehmen unsere fliegenden Mitarbeiter:innen – die Hummeln. Täglich werden pro Hummel hunderte von Blüten bestäubt und befruchtet.

Hummeln sind sehr effiziente Bestäuber im Glashausanbau – sie fliegen bereits bei Temperaturen ab 6-8 °C mit einer Flugweite von 500 m bis ca. 6 km. Durch die Größe der Hummeln und bedingt durch ihren haarigen Körper werden große Mengen von Pollen transportiert und ein sehr guter Pollentransfer gewährleistet. Sie sind ortstreu, das heißt, sie übernehmen die Bestäubung in der Kultur, in der sie eingesetzt wurden. Außerdem können sie sich – im Gegensatz zur Biene – besser auf überdachtem oder halbüberdachtem Gelände orientieren.

Bioenergie

Seit 2010 nutzen wir zur Erwärmung unserer Glashäuser eine Holzheizung. Damit sind wir in der Lage, mit Biomasse vorwiegend CO²-neutral zu heizen und durch ein geschlossenes Kreislaufsystem die gewonnene Energie effizient zu nutzen.

Biomasse ist ein biologisch abbaubarer Bestandteil aus diversen Erzeugnissen, Reststoffen der Landwirtschaft, Abfällen und organischen Lebewesen, also Pflanzen und Tiere. Dazu zählen auch Restholz, Holzhäcksel, Landschaftspflegegut, Treibsel oder Bioabfälle.

Durch das Heizen mit Biomasse wird eine erneuerbare Energiequelle genutzt, weshalb eine dauerhafte Verfügbarkeit sichergestellt ist. Im Vergleich zu traditionellen Energieträgern besitzt die Biomasse also eine positive CO²-Bilanz und belastet damit nicht die Umwelt. Noch besser sogar, denn während des Wachstums der Stoffe wird Kohlendioxid gebunden, wodurch weniger davon in die Atmosphäre gelangt und sie damit entlastet wird. Durch die energetische Nutzung von Biomasse können außerdem kostspielige Importe von Erdgas und Erdöl aus teils politisch instabilen Staaten über weite Entfernungen verringert werden.

Photovoltaik

Seit drei Jahren nutzen wir das mediterrane Klima mit vielen Sonnenstunden an unserem Standort Bad Deutsch-Altenburg für die Gewinnung von Sonnenenergie über eine Photovoltaik-Anlage. Damit können wir unseren Strom zu einem Teil selbst erzeugen. Wir erzielen hier eine Leistung von bis zu 34.000 Kilowattstunden im Jahr.

Den so gewonnenen Strom nutzen wir auch für unsere zwei Elektroautos, die direkt in unserem Betrieb aufgeladen werden können. Durch ein Carsharing-System schaffen wir es, möglichst viele unserer Dienstwege emissionsfrei zu halten.

Innovation

Im Sinne einer nachhaltigen Betriebsführung ist es uns auch ein Anliegen, aktuelle Trends im Gemüseanbau zu kennen und Neues auszuprobieren. Ein wichtiges Thema ist die Abfallvermeidung oder Abfallverwertung. Seit mehreren Jahren beschäftigen wir uns beispielsweise mit der Kompostierung pflanzlicher Abfälle aus der Paradeiserproduktion. Hier nehmen wir uns die Natur als Vorbild, denn nachhaltig zu wirtschaften bedeutet, in Kreisläufen zu denken. Aktuell probieren wir uns an der Erzeugung unseres eigenen, aus Kompostierung gewonnenen Düngers aus.

Eine weitere Herausforderung ist die Reduzierung von Kunststoffmüll, wie beispielsweise die Kunststoffschnüre, die im professionellen Gartenbau seit vielen Jahren eingesetzt werden. Es gibt bereits Möglichkeiten, diese durch Schnüre aus nachwachsenden Rohstoffen zu ersetzen. Zurzeit testen wir verschiedene Hersteller und Methoden, um in Zukunft ganz auf die „Öko-Schnur“ aus Zellulose zu setzen. Schließlich gewinnt das Thema Plastikvermeidung nicht nur auf Europa-Ebene, sondern auch unter KonsumentInnen immer mehr an Bedeutung.

Forschung

Der ökonomisch und ökologisch effiziente Gartenbau ist ein spannendes Forschungsfeld und wird auch in Zukunft von neuen Entwicklungen profitieren. Gerne bieten wir jungen Studierenden oder Auszubildenden mittels Praktika einen Einblick in unseren Betriebsalltag. Wir haben in der Vergangenheit bereits des Öfteren mit Studierenden zusammengearbeitet und sie in ihrer Forschung unterstützt – ob in Form von Experteninterviews oder gemeinsamen Feldstudien.

Sollten Sie an einem Forschungsprojekt arbeiten, für das Sie einen Partner im Gemüseanbau suchen, können Sie sich gerne an uns wenden und Ihr Thema schriftlich vorstellen!

Aktuelle Forschungen in Zusammenarbeit
mit Herret Tomaten:

„Positionierung des intermediären Handels mit gartenbaulichen Betriebsmitteln zwischen Industrie und Gemüseproduzent“, Masterthesis, Studium Gartenbaumanagement (TU München), Martin Franken (2018

„Der Wandel von konventionellem zu biologischem Anbau, am Beispiel des Kultivierens von Tomaten, und der Weg einer Biotomate in den Unterricht“, Bachelorarbeit, Studium Ernährungswissenschaft (PH Wien), Nikolas Kurz (2018)

Soziale Verantwortung

Als Familienbetrieb in vierter Generation orientieren wir uns an christlich-sozialen Wertvorstellungen und übernehmen soziale Verantwortung – das gilt für unsere eigenen Mitarbeiter:innen genauso wie für die Gesellschaft. Geprägt durch den familiären Zusammenhalt sind uns der respektvolle Umgang miteinander und ein angenehmes Betriebsklima wichtig. Wir streben langfristige Anstellungen sowie das Vertrauen unserer Mitarbeiter:innen an und nehmen ihre Wünsche und Sorgen ernst.

Auch die Unterstützung karitativer Einrichtungen in Österreich ist uns wichtig, um unseren sozialen Beitrag in der Gesellschaft zu leisten. So stellen wir beispielsweise Räumlichkeiten für das Hauptlager des Mary’s Meals Rucksackprojektes in Wien zur Verfügung, wo im Jahr bis zu 6.000 Rucksäcke für Kinder in Afrika gesammelt, bestückt und versandbereit gemacht werden. Seit über 10 Jahren bezieht die Caritas Wien von uns regelmäßig Gemüsespenden. Die Gemeinschaft Cenacolo, die jungen Menschen in Krisensituationen die Möglichkeit zu einem Neubeginn bietet, unterstützen wir ebenfalls gerne.